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Carl von Gerber as Minister of State of Saxony

Carl Friedrich Wilhelm Gerber, after 1859 von Gerber (11 April 1823, Ebeleben,Thüringen – 23 December 1891, Dresden), was a German jurist and politician who served as Minister of State (Staatsminister) and Minister of Religion (Kultusminister) in the Kingdom of Saxony.

Family[edit]

Gerber was the son of professor Friedrich Gerber (1775-1859) and his second wife Wilhelmine Köppel (1794-1858). In 1848, Gerber married Rosalie von Bloedau (1829–59), the daughter of the then recently ennobled Karl von Bloedau (1804-1886). The couple had three children, Luise, Klara and Richard. In 1861, he married his deceased wife's younger sister Helene von Bloedau (1838–1909), who gave birth to the children Marie and Karl.

Upon receiving the Knight's Cross to the Order of the Crown of Württemberg, Gerber became a member of the Württemberg peerage on 27 September 1859. With his assumption of the office of Kultusminister on 18 June 1878, he was also made a hereditary noble of Saxony.

Life and political career[edit]

A student of law since 1840, Gerber habilitated himself 1844 at the University of Jena. He was made professor in Erlangen in 1847 and taught at the University of Tübingen from 1851 on. As vice chancellor and later chancellor of that university, he was an ex officio member of parliament, the Estates of Württemberg, from 1851 to 1862.

In 1862, Gerber was called to teach at Jena again, but from 1863 on he taught at the University of Leipzig. In 1867 he was elected to the Reichstag of the Norddeutscher Bund.

Gerber beteiligte sich maßgeblich an der synodalen Umgestaltung der sächsischen Landeskirche. Nach dem Rücktritt Johann Paul von Falkensteins wurde er mit dem Amt des Kultusministers betraut. Er setzte die Reform der Landeskirche um und erreichte ein neues Volksschulgesetz. Die folgenden 20 Jahre widmete er ganz den Verwaltungsarbeiten des Kirchen- und Bildungswesens und publizierte kaum noch auf rechtswissenschaftlichem Gebiet. Außerdem sind zu nennen der Landeslehrplan von 1878, das Gymnasialgesetz von 1876 und der Ausbau der Lehrerseminare. Er förderte wie Falkenstein die Universität Leipzig (namentlich durch großzügige Bauwerke, z. B. die Universitätsbibliothek). Nachdem Alfred von Fabrice gestorben war, übernahm Gerber im Frühjahr 1891 auch noch die Gesamtleitung der sächsischen Politik, verstarb aber im gleichen Jahr.

Die Technische Universität Dresden hat im Jahre 1991 eines ihrer Gebäude nach Karl von Gerber benannt. In diesem ist die Juristische Fakultät sowie die Zweigbibliothek Recht untergebracht.

Der Rechtswissenschaftler[edit]

Gerber galt als einer der großen Juristen seiner Zeit auf dem Gebiet des Privatrechts. Er wird immer wieder an die Seite von Rudolf von Jhering gestellt. Gerber war auch für das Staatsrecht von Bedeutung und vertrat eine antiliberale, konservative und monarchistische Richtung, obgleich sein staatsrechtliches System durchaus demokratische Anknüpfungspunkte bot. Seine staatsrechtlichen Anschauungen leben in Deutschland vielfach fort, weil Gerber mit seinen einerseits positivistischen Beschreibungen und andererseits an abstrakten Prinzipien orientierten Betrachtungsweise epochemachend wirkte.

Er wurde am 1. Juli 1872 zum Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Werke[edit]

  • System des deutschen Privatrechts, mehrere Bände 1848/49.
  • Grundzüge eines Systems des deutschen Staatsrechts, 1865.

Literatur[edit]

  • Jördis Bürger, Carl Friedrich Wilhelm von Gerber als sächsischer Kultusminister. Eine rechts- und verfassungsgeschichtliche Untersuchung zu seinem rechtlichen und politischen Wirken im Spannungsfeld von Staat und Kirche im ausgehenden 19. Jahrhundert (= Dresdner Schriften zum öffentlichen Recht 4), Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main usw., 2007, ISBN 978-3-631-55784-6
  • Mario G. Losano: Der Briefwechsel zwischen Jhering und Gerber. Teil 1 (= Abhandlungen zur Rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung; 55/1), Ebelsbach 1984.
  • Mario G. Losano: Studien zu Jhering und Gerber. Teil 2 (= Abhandlungen zur Rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung; 55/2), Ebelsbach 1984.
  • Susanne Schmidt-Radefeld: Carl Friedrich von Gerber (1823-1891) und die Wissenschaft des deutschen Privatrechts (= Schriften zur Rechtsgeschichte; 105), Berlin 2003 (beruht weitgehend auf Losano, hat aber die neueste Literatur).
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1933, Seite 177, Verlag Justus Perthes, Gotha 1933

Weblinks[edit]



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